ISAAK-Forschungslager Gstepf / Harxisboden
August 2011


 

Das diesjährige Lager fand zwar unter etwas verringerter, aber immer noch recht reger Beteiligung statt. In der Spitze bevölkerten immerhin 9 Erwachsene sowie 4 potentielle Nachwuchsforscher die Hütte des Skiclub Iseltwald auf dem Gstepf.

Die Hobbithöhle (2 Befahrungen am Samstag und am Mittwoch) hat zum wiederholten Male gezeigt, dass mit ihr leichte Siege nicht zu machen sind. Der große Schacht wurde dank des noch vorhandenen Seils erklommen und das obere Ende genauer inspiziert. Die Fortsetzung am oberen Schachtende scheint machbar, wenn einige Zentimeter Gestein beseitigt werden – eine Aufgabe für das nächste Jahr. Der Weiterweg nach unten führt dem Wasser hinterher und wird noch durch etwa 1 m etwas zu enge Strecke behindert, danach geht es nach unten faktisch vertikal in zumindest so großen Dimensionen weiter, dass man sich wieder aufrichten kann. Wegen kleiner Pannen im technologischen Ablauf heißt die Schwinde jetzt Blaumeiselspalte.

Etwas oberhalb des Ablaufes befindet sich ein aktiver Tropfwasserzutritt in der Decke. In ca. 1,5 m Entfernung ist ein befahrbares Profil zu sehen, welches unmittelbar über der unteren Hallendecke verlaufen muss. In der großen Halle wurde im Rahmen eines Projektes der ETH Zürich zum Paläoklima ein Datenlogger zur Aufzeichnung des Temperaturgangs eingebaut.

Die Abdeckung über dem Eiszwerglischacht hat den Winter nicht ganz unbeschadet überstanden; eine der beiden Verstrebungen für das Firstseil war seitlich weggedrückt worden und die Plane lag damit direkt auf dem Schacht. Dadurch entstanden aber in dem Eispfropfen ca. 2 m tiefe Tropfkrater, die sicher wesentlich zum Abschmelzen beigetragen haben. An der Sohle war ca. 1,5 m weniger Schnee vorhanden als letztes Jahr, was aber sicher auch am schneearmen Winter 2010/11 gelegen hat. Ein Teil der Schachtsohle war frei von Eis und besteht aus Geröll. Auf der Nordseite war der Blick in ein sehr schmales Gerinne frei, welches Wasser in Richtung des Schachtes transportierte. Etwa in der Schachtmitte besteht bei entsprechenden Schneeverhältnissen eventuell die Möglichkeit, an der Wandung weiter nach unten zu gelangen. Hier muss sich jedenfalls der Abfluss für das Schmelzwasser befinden.

Das bereits 2009 entdeckte Objekt „Schwerer Stein“ wurde mittels Motorwinde geöffnet. An der etwa 6 m tiefen Sohle führt eine teils sehr enge Spalte weiter nach unten; Fortsetzungspotential ist gegeben, der Blick in den nächsten Raum ist bereits möglich.

Das von Thomas entdeckte Gemsloch (Hilfenen) ist ein streckenweise sehr schön versinterter Mäander, den wir im nächsten Jahr noch vermessen müssen. Die Höhle ist bei 3 bis 4 m Höhe ca. 20 m lang. Bereits im Vorjahr wurde unweit vom Gemsloch ein Objekt entdeckt, welches sich als ein glockenförmig aufgehender Schacht präsentiert, an dessen Sohle auch nach einiger Arbeit leider nur eine zu enge Fortsetzung zu verzeichnen ist.

Am Donnerstag und Freitag wurden nördlich der Hütte etwas oberhalb der Straße noch die beiden Objekte „Obere...“ und „Untere Schöne Aussicht“ erkundet. Während die Untere Schöne Aussicht durch ihre Lage mitten auf der Weide und die Einzäunung wohl altbekannt ist, wurde die OSA von Petra bei einer Prospektionstour entdeckt. Es handelt sich um zwei unweit voneinander liegende Schächte mit je etwa 15 m Tiefe und untertägiger Rufverbindung. Mit etwas Aufwand kann in beiden Schächten gegraben werden, Potential nach unten ist jedenfalls vorhanden.

Last but not least muss unbedingt erwähnt werden, dass wir Donnerstag Abend auch in diesem Jahr Besuch von Lotti hatten, die erneut die Organisation und den Kontakt mit dem Skiclub übernommen hatte – vielen Dank !

 

Bericht vom August 2011

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